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Und es macht „Flupp“: stark, stimmgewaltig und amüsant

[MRG, 21./22.06.2023] Die Musicalklasse der 5. Jahrgangsstufe des MRG bot den Zuschauer*innen an zwei Abenden ein tolles und intensives Hörerlebnis: Das Musical „Der Tag, an dem es ,Flupp‘ machte“ von Jutta Hamprecht-Göppner und Tobias Wenkemann wurde durch viele Lehrkräfte der Fachschaften Deutsch (Tobias Kober), Sport (Gudrun Bücherl), Theater (Nina Kohl und Simone Nimmerrichter), Kunst (Matthias Dietz) und Musik (Thomas Prechtl, Michaela Treese) ermöglicht, von der Schülerin Heidi Vogel unterstützt und von den jungen Akteuren stark, stimmgewaltig und amüsant dargeboten!

So wurde nach dem Eingangslied „Maratonga“ erst einmal die wunderbare Welt vorgestellt, in der sich mutige Kämpfer, grazile Elfen und coole Rapper befinden. Als der dort beheimatete bunte Vogel Artefax (Justus Zinnbauer / Magdalena Hausmann) sich dann schlafen legt, träumt er von einem blauen Wesen, das – flupp – aus diesem Traum herausfällt und in Maratonga landet! Das Solo, das Flupp (Frida Schmiedeknecht / Emma Tette) im Anschluss singt, zeigt musikalisches Können und große Emotionen. In dieser neuen und fremden Umgebung hofft Flupp auf wohlwollende Bewohner: „Gibt es hier Wesen, die auch träumen?“ Melodie und Ausdruck der Sängerinnen zaubert den Anwesenden an beiden Abenden eine Gänsehaut!

Zusammen mit Artefax, der ja für diese Misere irgendwie die Schuld und somit auch die Verantwortung trägt, versucht nun Flupp die Maratonga-Bewohner näher kennen zu lernen und Anschluss zu finden. Die beiden treffen zunächst auf die Elfen (Marie Hollederer, Emilia Neugebauer, Martha Rogenhofer, Annika Spörer, Sophie Letz, Paula Obermeier, Laura Osicki), die sich zuerst anmutig bewegen, dann aber beschwert sich eine: „Immer machen wir dieses Mainstream-Elfen-Gedöns!“ Folglich wird etwas wilder getanzt und Flupp animiert mitzumachen. Doch es zeigt sich weder im Ballett noch im Freestyle talentiert – dennoch wird es von den Elfen mit einem Blumenkranz bedacht und als Teil der Gruppe willkommen geheißen.

Zunächst wenig einladend gegenüber dem andersartigen Wesen verhalten sich die Kämpfer (Viktoria Fischer, Viktoria Kohl, Carolina Luber, Sophia Schmidt, Lena Siegert, Zoe Smith, Jakob Geck, Pauline Lustig, Eleanor Meißner, Marlene Mühldorfer, Erik Wenzlik): „Was ist das? Ein Freund? Ein Feind? Oder etwas zu essen?“ Auch im Kämpfen ist Flupp nicht recht erfolgreich, dennoch darf es auch hier ein Gruppenmitglied werden. In einem stimmgewaltigen Song stellen sich die schwarz-rot gekleideten Krieger vor: Sie „singen Kämpferlieder“ und sind „frei und stolz und aus hartem Holz geschnitzt“, doch sie machen auch klar, dass „nur eine Meinung zählt: Was unser Chef sagt!“

Flupp ist sich immer noch unsicher, wo es dazugehören möchte, als die Rapper (Greta Freitag, Mila Hausen, Tatia Khergiani, Carolin Schumacher, Eri Asllani, Eva Bachmann, Jona Cloete, Leonhard Gebert, Daria Höhn, Adrian Hüttner, Johanna Sauer) die Bühne betreten und mit abwechslungsreicher Choreographie und schnellem Sprechgesang gekonnt ihre „Coolness“ zur Schau stellen. Auch hier zeigt Flupp wenig Talent, reimt aber eher versehentlich und wird doch mit einem Cap bedacht, das ihn wiederum als Teil der Gruppe ausweist.

Doch als dann noch zwei „Lästerschwestern“ (Sophia Wiesner und Lilli Scherer / Emilia Krämer und Emma Schlaffer) gesanglich über Flupp herziehen, dass es sich nicht recht elegant bewege, bleibt Flupp ratlos zurück: „Jetzt sind alle weg. Haben sie bloß so getan, als würde ich dazugehören? Jetzt bin ich immer noch allein.“ In einem erneuten fantastischen Solo fasst Flupp seine Zweifel zusammen: „Was ist denn falsch an mir?“

Doch der schrille Vogel Artefax bringt es nun auf den Punkt: Flupp soll einfach Flupp sein und die Maratonga-Bewohner „müssen dich erst kennenlernen, nämlich genau so wie du bist!“ Mit neuem Selbstbewusstsein erklärt Flupp, dass es weder Kämpfer noch Elfe noch Rapper ist: „NUR als Flupp fühle ich mich viel besser!“ Doch die Kämpfer, Elfen und Rapper können mit dieser Einzigartigkeit zunächst nicht viel anfangen und wollen nun alle blau wie Flupp sein! Artefax erklärt daher noch einmal, dass die Einzigartigkeit darin bestehe, eine eigene Meinung, eigene Vorlieben und eigene Talente zu haben. Denn statt Anpassung findet man sein Glück in der Freude über die Einzigartigkeit, was in einem gemeinsamen Lied seinen grandiosen Abschluss findet: „Lass dich nicht verbiegen!“ ist dessen Botschaft, die in der heutigen medialen Zeit aktueller denn je anmutet.

Beschwingt und gut gelaunt verließen die Zuschauer*innen nach einem langanhaltenden Applaus und nach herzlichen Dankesworten von Seiten der Schulleitung und der Akteure selbst den Saal. Eine wunderbare Leistung der jungen Schüler*innen und der vielen Mitwirkenden, die bei Technik und Ton sowie auch bei der Bühnengestaltung mit von der Partie waren!

Elisa Romfeld (Spielleiterin am Erasmus-Gymnasium)

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