Schlagwort-Archive: Luitpold-Mittelschule

Zombies in der Klasse

Die Zeiten sind längst vorbei, in denen Kinder Angst vor der Schule haben müssen. Was aber ist, wenn – wie in der Luitpoldschule – plötzlich „Gespenster und andere Spukgestalten“ auftauchen?

[Luitpold, 19.07.2016]   Zur Einstimmung auf ihren Theaterabend zeigte die Schülergruppe unter Leitung von Lehrerin Maria Treml-Paskowski einen Kurzfilm, der in Koproduktion mit Studierenden der Ostbayerischen Technischen Hochschule produziert worden war.

Anschließend brachten die Buben und Mädchen ein kurzweiliges Stück zum Nachdenken auf die Bühne, in dem die vier mobbenden Mädchen (Efthimia Barnova, Francesca Wendl, Gülüstan Mamedova und Mina Rauscher) nicht zimperlich mit ihrer Mitschülerin (Victoria Götz) umgingen und diese auch mit Hilfe sozialer Medien drangsalierten und erpressten. Auch die Eltern (Liane Lichatschow und Jonas Kastner) konnten dagegen nichts ausrichten. Schließlich konnten die Teenagerinnen nur wie von Geisterhand (Joanna Davis) zur Besinnung gebracht werden.

Im Traum erschienen ihnen nämlich aufgrund ihres schlechten Gewissens ein Pirat (Michael Doschat) und ein Hai in überzeugendem Kostüm (Mike Baron), aber auch Aliens mit selbst gestalteten Masken (Sandy Weiß, Laila Elizze, Tina Ullmann, Joel Biela, David Gogotchin und Joanna Davis) sowie tanzende Zombies, die in Michael-Jackson-Manier die Mädchen erschreckten.

Vom Publikum mit viel Applaus bedacht, brachten die Darsteller das schwierige Thema mit lustigen Sequenzen und einem Augenzwinkern auf die Bühne.

Nina Kohl

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Diebstahl im Stadtmuseum – die Luitpoldschule unterhält mit einer Gruselkomödie

Was passiert, wenn sich original ägyptische Museumswärter (sehr komödiantisch: Michael Doschat und Lara Cuna) mehr für die hübschen Besucherinnen interessieren als für die Sicherheit des kostbaren Amuletts? Und die Besucherinnen finden, ihnen würde das Amulett eh viel besser stehen als so einem vertrockneten Bruder von Tutanchamun? Klar, das Amulett ist plötzlich weg. Aber wer auch immer es geklaut hat, hat jetzt ein paar ernstzunehmende Gegner. Nein, nicht die Polizei. Die nimmt zwar alles genau unter die Lupe (Armando Civic als penibler Kommissar), hat aber ihre Vorschriften, und die nimmt sie so ernst, dass der Inspektor nur so monoton wie eine Computerstimme aus dem letzten Jahrhundert sprechen kann. Sascha Schönenberger hielt diese Sprechweise cool durch und sorgte so für einige Lacher.

Auch der Museumsdirektor (immer am Rand der Verzweiflung: David Gogotchuri) ist keine Hilfe bei der Aufklärung. Schon eher seine aufgeweckte Tochter (Lea Rudolph) und ihre abenteuerlustige Freundin (Joel Biela). Die lassen sich im Museum einschließen, um die Vorgänge aufzuklären. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von der Hausmeisterin (Fjonda Vishella als energische Gegenspielerin des abgehobenen Direktors). Jetzt wird es eine richtig gruselige „Nacht im Museum“.

Denn die alten Götterbilder erwachen zum Leben (gespielt von Ceren Göz, Efthimia Bornova, Diana Miller, Jasmin Jacobsen und Allegra Schulz, die zusammen mit Liane Lichatoschow und Alexej Enzel auch die Besucher darstellen). Als sie der Diebin des Amuletts (Julia Merold) habhaft werden, beginnen sie, sie nach alter Tradition für ihre Reise in das Totenreich vorbereiten. Da müssen erst mal die inneren Organe raus – Leber, Niere, Herz, Lunge, immer schön eines nach dem anderen kommt in den Eimer. Gut, dass die Biologiesammlung die passenden Plastikrequisiten liefert. Dann wird eingewickelt.

Als am nächsten Morgen das Museum wieder öffnet, ist das wertvolle Amulett zurück an seinem Platz. Die Mädchen geben der Polizei einen Tipp, so dass auch die im Sarkophag eingeschlossene Diebin entdeckt und aus ihrer misslichen Lage befreit werden kann.

Dann dürfen sich die Darsteller den verdienten Schlussapplaus abholen für einen Theaterabend, an dem die Zuschauer viel Vergnügen hatten. Und wenn mal was nicht ganz so lief auf der Bühne, dann gab es da noch die Mumie. Sie sorgte schlagfertig für Unterhaltung, wenn ein Schauspieler nicht ganz pünktlich erschien, und lieferte auch mal die Stichwörter – Cedric Plep in seiner Abschiedsvorstellung nach vielen Jahren in der Theater-AG. Viele andere haben in diesem Stück zum ersten Mal auf der Bühne gestanden, und man darf schon gespannt sein, welche Entwicklung sie unter der erfahrenen Leitung ihrer Theaterlehrerin, Maria Treml-Paskowski, noch nehmen werden.

Christoph Schulz (GMG)

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Pferde oder Blumen?

Die Geschichte vom tapferen Prinzen Eisenhut und der lieblichen Prinzessin Rosalia
(nach Annette Suttkus)
Luitpold-Mittelschule, 24.06.2014, 19.30 Uhr

Königliche Eheschließungen sind bekanntlich oft nicht ganz einfach. So auch in der „Geschichte vom tapferen Prinzen Eisenhut und der lieblichen Prinzessin Rosalia“, aufgeführt von der Theatergruppe der Luitpold-Mittelschule am Dienstag, den 24. Juni. Die Traditionen – bewahrt von Fee Alina Schäfer – des Königreiches besagen, dass Braut und Bräutigam sich vor der Hochzeit nicht sehen dürfen. Prinz Eisenhut (beschwingt gespielt von David Gogotchuri) möchte aber zumindest wissen, ob die Interessen der Prinzessin mit den seinigen übereinstimmen, ehe er den Bund der Ehe mit ihr eingeht. Also schickt er seinen Knappen (herrlich verschmitzt: Alessio Scanu) vor, um seine Zukünftige auszufragen.

Doch die energische Rosalia (Lea Rudolph) hat mit Pferden und Pferdewetten wenig am Hut, viel mehr ist sie eine begeisterte Gärtnerin – und Vegetarierin. Dies stößt vor allem die Mutter des Bräutigams (wunderbar zickig: Joel Biela) vor den Kopf, da die Braut während des Hochzeitsmahls traditionell Fleisch zu essen hat. Dagegen sucht der gutmütige König (Anna Blaeßius) nach einem Kompromiss – schließlich plant er ja, die maroden Finanzen des Königshauses durch die (nur scheinbar) gute Partie mit Prinzessin Rosalia zu sanieren.

Als das Brautpaar sich auf Drängen der Prinzessin doch noch vor der Hochzeit begegnet, stellt der Prinz fest, dass er doch lieber die als Küchenmagd getarnte Comtesse Tomata (Sierra Brown) heiraten würde – schließlich kennt die sich wenigstens mit Pferden aus. Doch Tomata steht mehr der Sinn nach kochen denn nach heiraten. Und so beschließen Comtesse und Prinzessin kurzerhand, zusammen ein adeliges Gasthaus zu eröffnen. Ein überraschendes Ende für einen kurzweiligen Theaterabend, auf dem auch Lena Kaiser, Anh Beerschwinger, Lena Achatz, Michelle Büttner und Eric Sailer in eleganten bis coolen Kostümen zeigten, wie viel Spaß sie am Theaterspielen hatten.

Ein amüsantes Highlight war Souffleur Cedric Plep, der seinen Schauspielkollegen nicht nur hilfreich zur Seite stand, sondern zudem mit seinen witzigen Kommentaren das Publikum erheiterte. Theaterleiterin Maria Treml-Paskowski hat mit ihrer Truppe auch in diesem Jahr ein Stück auf die Beine und Bühne gestellt, das sich sehen lassen konnte – und von den Zuschauern auch begeistert gesehen wurde.

Claudia Ried (GMG)

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Herrlicher Klamauk bringt uns Shakespeare näher

Gut gelaunte Darsteller glänzen in der Luitpoldschule

Die AG Schulspiel an der Luitpold-Mittelschule blickt auf eine lange Tradition und viele gelungene Aufführungen zurück. Aber dieses Jahr können die Spieler ihre Zuschauer zum ersten Mal im eigenen Haus empfangen – eine neue Bühne macht es möglich.

Und mit Romeo und Julia präsentieren sie uns die berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur – endlich in der einzig wahren Version! Romeo (Cedric Plep) muss bei Herzblatt zwischen Kandidatinnen (Lena Achatz, Lea Rudolph, Sierra Brown) wählen, die natürlich seiner Julia (Leonnie Deligashi) nicht das Wasser reichen können; der Tipp mit dem Trank, der zu einem todesähnlichen Schlaf führt, kommt von Dr. Sommer (Natalie Pfeifer); und zum Schluss machen sich die Liebenden davon, um auf Mallorca ein Café zu eröffnen.

Das alles wird von einer spielfreudigen Truppe mit Witz und Charme dargeboten. Die energische Julia hat ihre partyfreudigen und oberflächlichen Freundinnen(Aleyna Keskin, Kristina Schwab, Lea Rudolph, Anh Beerschwinger) fest im Griff. Ihrer Mutter (Angelique Biela), die sie mit harter Hand zu führen versucht und unbedingt mit Maximilian (Lena Achatz) verheiraten möchte, leistet sie hartnäckig Widerstand. Nur zusammen mit ihrem Romeo zeigt sie bei der berühmten Balkonszene ihre romantische Seite.

Mit seinem Busenfreund Benvoglio (Marvin Deligashi) bildet Romeo ein unschlagbares Team. Zusammen vertuschen sie den Mord an Tybalt (Julia Idoma) auf unnachahmlich pragmatische Weise („Du räumst das weg“). Und wenn sie wie Amateurverbrecher den Überfall auf das Fest der verfeindeten Familie von Julia planen, dann nimmt das Lachen kein Ende.

Für die heimliche Eheschließung der Liebenden sorgt wie im Original ein Mönch (Denis Büttner). Als Bürgermeister, Showmaster bei Herzblatt und Kellner tritt Alessio Scanu auf, Romeos Eltern werden von Joel Biela und Alina Käfer dargestellt, Benjamin Spitzl ist als ein weiterer Freund Romeos zu sehen.

Die Inszenierung ist reich an witzigen Einfällen, die Sprache genauso bunt und manchmal drastisch wie im Original und die Spieler zu lockerer Improvisation aufgelegt. Ein weinendes Baby im Publikum lässt Benvoglio die Schuld bei Romeos zu lautem Wesen suchen.

Als Bühnenbild dienen liebevoll bemalte Kartons, die von den gerade nicht beteiligten Spielern gehalten werden und blitzschnelle Szenenwechsel möglich machen. Dazu Kostüme, die die Rollen sehr gut charakterisieren, vom lässigen Romeo im Freizeitdress bis zur standesbewussten Mutter von Julia, die im strengen fürstlichen Gewand erscheint.

Die geschickte Bearbeitung des alten Stoffs durch die erfahrene Spielleiterin Maria Treml-Paskowski gibt den Schauspielern alle Möglichkeiten, befreit aus sich herauszugehen und ihr komödiantisches Talent zu zeigen. Manche Gags werden so schön ausgespielt, dass sie nicht nur beim Publikum zünden. Und wenn Romeo die Zauberkräutlein im Teebeutel aufbrüht, darf er sogar in der Originalsprache die „tea time“ ankündigen.

Shakespeares Stück hat schon oft Modernisierungen erfahren. Mit dieser hier wäre der große Dramatiker selbst wohl sehr zufrieden gewesen.

Christoph Schulz (GMG)

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Zauberhafte Gruselschule

„Vorhang auf!“, hieß es für die AG Schulspiel der Luitpold-Mittelschule unter der Leitung von Maria Treml-Paskowski diesmal im Festsaal des Max-Reger-Gymnasiums. So begann der Theaterabend denn auch mit einem sehr artigen Dankeschön an die Verantwortlichen im MRG. Was die jungen Spielerinnen und Spieler  aber dann auf der Bühne zauberten, war alles andere als brav und artig. „Die zauberhafte Gruselschule“ entpuppte sich als ein frech-witziges Theaterspiel.

Sehr frei nach Motiven von Goethe, so stand es in der Ankündigung: Im „Erlkönig“ reitet bekanntermaßen der Vater mit seinem Kind so spät durch Nacht und Wind. In der Gruselschule wurde dagegen kurzerhand aus dem Vater ein Bauer (Jessica Gruyer), der mit seinem Rind (Carina Grell) durch den Wald irrte und vergebens versuchte, das arme, verängstigte Tier vor dem Metzger und einem künftigen Schicksal als „Burger“ zu bewahren. Und ähnlich gruselig-skurril ging es weiter: mit einem schauerlichen Zombie (Benjamin Spitzl), furchterregenden Vampiren (Aynur Öztürk und Carina Schmid), einem grässlichen Werwolf (Angelique Biela) und einem drolligen Wassermann (Alex Kusnezov) , allesamt Zöglinge der Zauberschule. Wie ein roter Faden geisterte die Mutti, die sich blitzschnell in die Zaubermeisterin (Sarah-Alice Patzner) verwandeln konnte, durch die locker miteinander verknüpften Szenen.

Gruselig-Groteskes  erlebte vor allem der Zauberlehrling (Joliene Afara). Der strenge Schulrektor (Sahin Sonkaya) wollte den Neuling nämlich zunächst  auf seine Zaubertauglichkeit testen lassen, bevor er ihn in seine  Gruselanstalt aufnahm. So musste sich der vorwitzige Neuling  einer wirklich hochnotpeinlichen Untersuchung durch den grausigen Professor Dr. med. Wurst (Cedric Plep) und sein nicht minder gefährliches Helferlein (Denis Büttner) unterziehen. In der Zauberschule ging es dann erst so richtig rund. Der Lehrling, mit dessen Zauberkünsten es doch noch nicht so weit her war, musste so manches von seinen „Mitschülern“ ertragen und sorgte auch selbst nicht zu knapp für Verwirrung. Am Ende konnte, fast wie bei Goethe, nur mehr die Zaubermeisterin höchstpersönlich das angerichtete Chaos beseitigen und die außer Rand und Band geratenen Geister stoppen.

Eine furchterregende Maskerade und sehr schöne, selbst gebastelte Requisiten gaben der Gruselschule das nötige gespenstische Ambiente und sorgten für zusätzliche Schauereffekte. In erster Linie war es aber die tolle, aufgeweckte Truppe selbst, die für einen vergnüglichen Theaterabend sorgte. Mit  flottem Spiel und  großer Spielfreude gewannen die jungen Darsteller die Herzen des Publikums. Der Ausflug in „Die zauberhafte Gruselschule“ machte den Zuschauern sichtlich Spaß.

Uta Löw

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Eingeordnet unter Schultheatertage 2012