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Klassische Mythologie und Rap, gefolgt von der kleinen Nachtigall

Klassische Mythologie und Rap

„Warum sind wir, wie wir sind, und nicht alle gleich?“, fragten sich die Mädchen und Jungen der fünften und sechsten Klassen des Erasmus Gymnasiums unter Leitung von Uta Löw und beantworteten dies auf amüsante und musikalische Art und Weise in ihrer Theateraufführung  „Die Götterolympiade“.  Auf einer Forschungsreise ins alte Griechenland gingen sie ihrer Frage schauspielerisch gelungen und gesanglich abwechslungsreich auf den Grund und ließen  die Götter in einem Wettstreit herausfinden, welche Eigenschaft am besten zu den Menschen passe.

Zeus (Paul Nardi) und seine energische Gattin Hera (Amelia Hantke) als streitendes Ehepaar sind es leid, die Streitereien ihrer Kinder ertragen zu müssen. Sie rufen eine Olympiade aus, um zu ermitteln, wer die Geschicke der Menschen am besten lenken kann. Als erstes darf sich Ares (Ceyda Hos) auf die Erde begeben, lässt dort seine Kräfte spielen, scheitert aber an seiner Aufgabe. Nach und nach dürfen sich auch Aphrodite (Gizem Göz), Athene (Sandra Weiß), Dionysos (Andreas Hermann) und Apoll (Maresa Platzer) mit seinen Musen zu den Sterblichen begeben, wobei sie alle feststellen müssen, dass die für sie stehende Eigenschaft allein den Menschen Unheil bringt. Dies wird jeweils durch den rappenden Götterboten Hermes (Mario Groth) an Zeus und Hera sowie das amüsierte Publikum überliefert. Auch der Unterwelt bleibt das Treiben auf dem Olymp nicht verborgen, und Persephone (Lea Forster) überzeugt Hades (Katja Köferl) und seine Schatten (Leonhard Schatz, Melina Jirsak, Louisa Platzer, Leonie Weise, Sophie Weise und  Katja Nübler) zu einer verschlafenen Party.

Die einzelnen Charaktere wurden gesanglich vom Chor der Unterstufe, mit der Leiterin Martina Baumann am Klavier und dem Schüler Julian Wolf am Schlagzeug, treffend untermalt. So überzeugten v.a. die einzelnen Solisten Simon Lehnerer und Christian Wolf als kämpferischer Ares, Hannah Schöpf, Luisa Mertel, Alina Güldenberg und Stefanie Leis als schöne Aphrodite, Julian Ries für die Figur der klugen Athene, Amelia Hantke und Diana Seifert als Stimme des feierlustigen Dionysos sowie Tobias Konrad, Judith Witt und Selina Wifling im Lobgesang auf den umschwärmten Apoll. Auch der Götterbote Hermes wurde auf die Darstellung der Figur eingehend als Rap von Alexander Hudlich vertont.

Letztlich kann dann auch die Anfangsfrage durch den Geflügelten gelöst werden: „Eine bunte Mischung aus allen Eigenschaften macht die Menschen einzigartig!“

„Sing weiter, kleine Nachtigall“

Nach einem Märchen von Hans Christian Andersen inszenierte die Theatergruppe der 7. Jahrgangsstufe des Erasmus Gymnasiums unter Leitung von Uta Löw „Die Nachtigall“ als eine moderne Version des romantischen Textes.

Zu Beginn berichten der Haushofmeister (Sarah Schmidt) und die Diener (Philip Ehbauer, Isabell Lutter und Johann-Sebastian Schneider) dem Kaiser von China (Katinka Himmelhuber) euphorisch von den Klängen der Nachtigall, woraufhin der Herrscher sich diese umgehend zueigen machen will. „Sonst lasse ich allen nach dem Abendessen auf die vollen Bäuche trampeln“, droht der Rabiate  seinen Untertanen. Es sei denn, sie würden ihm die sagenumwobene Nachtigall (Luca Hajek) finden und in den Palast bringen. Die Verängstigten machen sich sofort auf die Suche und werden mit der Hilfe der fleißigen Küchenmagd (Nathalie Zintl) schließlich fündig. Wieder zurück im Palast sind nicht nur der Kaiser, sondern auch sechs  anwesende Chinesen (Florian Erras, Oliver Grau, Simon Grau, Alexander Kuhn, Savan Mack und Fabian Rohrbach) ergriffen vom Gesang des Vogels, welcher überzeugend von Mareike Brockmann an der Querflöte musikalisch dargestellt worden ist. Als jedoch ein Geschenk des Kaisers von Japan in Gestalt eines „künstlichen“  Vogels (Helen Jaeckl)  die Aufmerksamkeit des Regierenden auf sich zieht, flieht die gefangene „natürliche“ Nachtigall. Da allerdings die Technik nicht allzu lange währt, und auch der Uhrmacher (Elisabeth Burke) nicht wirklich helfen kann, erkrankt  der Kaiser und sieht den Tod (Anna-Lena Hirthe) nahen. Im letzten Moment aber nimmt das Schicksal eine Wendung und die natürliche Nachtigall kehrt zurück, um den Tod mit ihrem Gesang zu besänftigen. Der Kaiser ist letztendlich  gerettet.

Neben der Textsicherheit überzeugten die Schülerinnen und Schüler auch mit emotionaler Sprache und  ausgefeilten Charakteren. Das schlichte Bühnenbild unterstrich die moderne Inszenierung, die von den vielen anwesenden Zuschauern mit großem Applaus bedacht wurde.

Nina Emmerling und Bianca Rauchenberger

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