Monatsarchiv: Juli 2015

Das Gespenst von Canterville – ganz verzweifelt

Die Theatergruppe der 5. und 6. Klasse des Gregor-Mendel-Gymnasiums zeigt, wie man ein stolzes und traditionsbewusstes englisches Schlossgespenst das Fürchten lehrt.

In der Mensa des GMG brachte am Mittwoch die Theatergruppe der Unterstufe „Das Gespenst von Canterville“ von Joachim Marschall nach Oscar Wilde auf die Bühne. Unter der Leitung einiger Schülerinnen des Oberstufen-Theaterkurses (Constanze Gierl, Sophia Hebeisen, Lena Härteis, Alexandra Jehlicka, Barbara Winkler) zeigten die Mädchen und Jungen eine lustige und mitreißende Adaption des Klassikers von Wilde.

So konnte trotz der Bemühungen von Sir Simon, dem durchaus überzeugenden Schlossgespenst (Paula Schißlbauer), keine gruselige Stimmung aufkommen. Warum? Amerikaner sind einfach nicht so leicht zu erschrecken und schon gar nicht die drei aufgeweckten Kinder der Familie Otis, die es faustdick hinter den Ohren haben. Als der senile Lord Canterville (Joschka Ried) Mr und Mrs Otis (Alexa Banesi, Julia Groß) das Schloss verkauft, ist er sich ziemlich sicher, dass auch diese neuen Schlossbesitzer bald von dem Schlossgespenst und dem tollpatschigen Butler (Alicia Schroers Gómez) in die Flucht geschlagen werden.

Aber zum Schluss ist es das Gespenst, das trotz aller gespenstischen Geheimtricks, es spukt sogar tagsüber, verzweifelt. Gegen Schmierseife auf der Treppe, Stolperfallen und Kissenschlacht-Attacken der unerschütterlichen Otis-Kinder Nancy (Ida Hanft), Daisy (Fabienne Jeske) und Washington (Joschka Ried) kommt eben auch ein 300 Jahre altes Gespenst nicht an. Nur die älteste Tochter Virginia (Ayana Bauer) erklärt sich bereit, dem bemitleidenswerten Gespenst zu helfen: indem sie für es betet und um es weint, wird das Gespenst endlich vom Dasein auf der Erde erlöst.

Mit viel Wortwitz und Liebe zum Detail wurde den Zuschauern ein kurzweiliges und amüsantes Theaterstück geboten, dem am Ende viel Beifall aus den Zuschauerreihen gebührte. Vor allem die Spielbegeisterung der jungen Darsteller, die sehr überzeugend und durchweg gut verständlich agierten, fiel dabei auf.

Nina Kohl und Bianca Rauchenberger

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Landeier auf Stadtgang

Vorurteile sind dazu da, um sie auszuräumen. Das zeigte die Theatergruppe der Unter- und Mittelstufe des Erasmus-Gymnasiums mit viel Witz und Pep bei ihrer Aufführung von „Stadt, Land, Leute – kommt zeigt uns eure Welt“.

Frei nach Martin Luthers Fabel „Stadtmaus und Feldmaus“ handelte das Stück von zwei recht konträr erscheinenden Jugendgruppen: Der coolen Stadtgang in Glitzer und Stiefeletten und der Landjugend in Tracht und heimatlichem Dialekt. Die Neugier treibt die Stadtkinder auf Initiative der wunderbar kecken Pailletten-Kitty (Madita Fröhner) zur Kirwa aufs Land.

Dort treffen sie auf die fesche Dorfjugend, die die Neuankömmlinge erst einmal misstrauisch beäugt, sie jedoch nach anfänglicher Skepsis freundlich bewirtet. So kommen das Landleben und auch der Kirwatanz bei Chantal (Karina Hartmann) und deren Gang (Merit Matuschek, Julia Nerb, Melanie Romanov und Amelie Spörer) sehr gut an.

Der Gegenbesuch

Dagegen überfordert der Gegenbesuch in der Stadt mit dem vielen Verkehr die jungen Landeier (Andrea Anthofer, Julia Klassen, Sandra Weiß, Luana Brahimi, Alina Wild und Daniel Schneider) erst einmal. Und auch das scharfe Essen im indischen Restaurant Taj Mahal fordert die Mädels und Burschen so sehr, dass der schlitzohrige Seppi (Korbinian Retzer) das angebliche „Munitionspulver“ erst einmal mit einem Wodka-Redbull löschen muss. Dennoch können sie ihrem anschließenden Discobesuch einiges abgewinnen. Jedenfalls bis sie bei einer Polizeirazzia wegen ihres Alters und Alkoholkonsums die Flucht ergreifen müssen.

In der kurzen und kurzweiligen Eigenproduktion begeisterten die jungen Schauspieler ihr Publikum mit tollen Outfits, originellen Charakteren, unterhaltsamen Stimmungsbildern – etwa bei kurzen indischen Bewegungseinlagen – und jeder Menge cooler und trockener Sprüche. Zusätzlich bereichert wurde das Stück durch zwei eingebaute Tanzpassagen, die von Schülerinnen der 10. Klassen unter der Leitung von Annika Mrosek eingeübt worden waren.

In einem gelungenen Abschluss machte die konkurrierende Stadt- und Landjugend schließlich klar, dass der Unterschied zwischen langweilig und besonnen oder naiv und optimistisch – wie so oft – nur Ansichtssache ist, und es sich immer lohnt, Fremdes erst einmal kennen zu lernen.

Dankeschön-Gedicht

Nach einem langen Publikumsapplaus bedankten sich die 13 jungen Schauspieler bei ihrer Schulspielleiterin Susanna Rosemann in Form eines Gedichts und schickten die Zuschauer gut gelaunt nach Hause.

Claudia Ried

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