Monatsarchiv: November 2019

Küssen leicht gemacht

[MRG, 04.07.2019] „Küssen verboten?“ – Nicht am Max-Reger-Gymnasium. Dort zeigte die Unterstufentheatergruppe unter der Leitung von Gabi Biehler am vergangenen Donnerstagabend in ihrem Stück „Die Kusskrise – Ritter, Räuber und Randale“, wie man sich am besten aufs Küssen vorbereitet.

Zuvor hatten einige ältere Theaterschülerinnen aus Nina Kohls Theatergruppe das Publikum bereits gekonnt mit einem witzigen Sketch nach James Krüss aufgewärmt – auch wenn das zumindest körperlich im Theaterraum im vierten Stock kaum nötig war… In unterhaltsamer Reimform zeigten die fünf Schauspielerinnen, wie rasch aus Hörensagen ein handfestes Gerücht entstehen kann und ermunterten ihre Zuschauer, Klatsch und Tratsch doch zu unterlassen.

„Die Kusskrise“ selbst beginnt mit der überglücklichen Corinna (beschwingt gespielt von Louisa Birkel), die im Theaterstück ihrer Klasse die Hauptrolle der Prinzessin ergattert hat. Auch ihre Mutter ist begeistert. Nachdem die von Maria Käding überzeugend gespielte Mutter ihrem Mann (hochmotiviert: Jonas Zimmermann) diese erfreuliche Neuigkeit mitgeteilt hat, erhält die Begeisterung der stolzen Eltern leider einen jähen Dämpfer: Der pfiffige Sohnemann teilt ihnen mit, dass Corinna in der letzten Szene des Stück den Mädchenschreck Ricardo würde küssen müssen. Die Entrüstung der Eltern ist umso größer, als sie in Ricardo den Sohn ihres Erzfeindes erkennen. Gekrönt wird diese Szene durch Oscar Oeckls amüsante Darstellung brüderlicher Schadenfreude. Rasch wird von den Eltern nach einer Lösung gesucht. Doch weder die elterlichen Ermahnungen, noch die (mehr oder weniger) gutgemeinten telefonischen Ratschläge einiger Freundinnen können Corinna aus der Fassung bringen. Sie ist eben durch und durch Schauspielerin – und auf der Bühne wird eben auch geküsst.

Diese Erfahrungen machen auch ihre Mitschauspielerinnen (Lina Lunz, Frederike Dötsch, Anna Lehmeier, Greta Reber, Elizaveta Kulka, Marlen Zehetbauer und Emily Henderson), als der Theaterlehrer (Bucky Bober) ihnen mitteilt, ihre Rolle würde es erfordern, jeweils einen der sieben Knappen zu küssen. In ihrer Unerfahrenheit und Panik wenden sie sich an die erfahrene Bettina (cool: Franziska Müller). Diese führt sie – zur Belustigung des Publikums – auf sehr kreative Weise in die Kunst des Küssens ein.

Am Ende muss Corinna natürlich doch nicht den Mädchenschreck küssen, da dieser überraschend an Windpocken erkrankte. Stattdessen steht ihr nun in der Endszene ihr persönlicher Schwarm (sympathisch und mit einem Augenzwinkern verkörpert durch Maximilian Büttner) gegenüber.

Dass die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler sich nun allesamt wie zuvor befürchtet in „küsswütige Teenager“ verwandelt hatten, war nicht zu beobachten. Stattdessen überzeugte die Gruppe (zu der auch Xaver Müller gehörte) durch peppige Dialoge und spannende Einlagen wie einem Rap, großer Gestik, einer skurrilen Radiosendung und wechselnden Spielorten. Entsprechend erhielt das Stück starken Applaus aus dem vollbesetzten Zuschauerraum und Gabi Biehler von ihren Schützlingen zum Dank statt weiteren Küsschen einen riesigen Blumenstrauß.

Claudia Ried 
(Spielleiterin am Gregor-Mendel-Gymnasium)

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Schultheatertage 2019

Ist erbarmungslose Ehrlichkeit die Lösung?

[DJDS, 03.07.2019] Die Oberstufe der DJDS spielt den „Menschenfeind“ von Molière.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

„Live! Alceste Lafitte liest. Abendkasse: 15€“ – „VOGUE heute: Party Dessous – Fashion Affair mit Célimène“

Die Plakate am Eingang machen klar – heute treffen wir die Crème de la Crème, den Jetset, die Stars und Sternchen.

Und schon in der ersten Sekunde des Stücks geht es hinein in die Bussi-Gesellschaft. Alle scheinen die besten Freunde zu sein. Küsschen hier. Küsschen da. Aber wer auf der Party fehlt, wird gnadenlos dem Gelächter preisgegeben. Und mittendrin Alceste, der Aufrechte. Ihn ekelt vor seinen Mitmenschen, die er für widerliche Schleimer und erbarmungslose Intriganten hält. Dass er Recht haben könnte, wird im ganzen Stück nie bestritten. Aber wie überlebt man gesellschaftlich, wenn man keine Kompromisse machen will?

Dummerweise verliebt sich der standhafte Alceste ausgerechnet in Célimène, den Star in der Welt der Falschheit. Auf jedem Fest steht sie im Zentrum, über Abwesende gießt sie beißenden Spott aus, und ihre zahlreichen Verehrer ködert sie genauso geschickt wie sie sie dann in Ungewissheit über ihre Chancen schmoren lässt. Alceste versteht diese Spielchen nicht. Jeden Flirt hält er für eine ernste Sache. Seine ständigen Vorwürfe bringen die Beziehung immer wieder fast zum Scheitern. Aber vor allem erkennt er die echte Célimène nicht mehr hinter der Rolle, die sie für die Öffentlichkeit spielt.

Denn für ihn ist jeder, der das Rollenspiel mitmacht, ein abstoßender Heuchler. Und er ist fest entschlossen, sich nie zu verstellen. So lässt er sich hinreißen, dem einflussreichen Oronte seine ehrliche Meinung über dessen neuestes – und wunderbar missratenes – Gedicht aufzutischen. Der rächt sich mit politischen Intrigen, die Alceste vor Gericht und in große Gefahr bringen.

Sein enger Freund Philinte und die ihm wohlgesonnene Éliante versuchen verzweifelt, ihm manche gesellschaftliche Konvention näherzubringen und ihn vor den Folgen des Prozesses zu bewahren. Aber in seinem Furor sieht er einen ungerechten Prozessausgang eher als leuchtenden Beweis seiner Thesen von der verlogenen Gesellschaft.

Und seine Mitmenschen bestätigen ihn immer wieder durch ihr falsches Spiel in seiner Meinung. Besonders raffiniert Arsinoé, die sich zur reinsten Heiligen in diesem Schweinestall stilisiert, alle andere für moralisch verdorben erklärt, aber in ihrem Kampf um die Gunst Alcestes auch vor der unappetitlichsten Verleumdung nicht zurückschreckt.

Als Alceste glaubt, vor dem Prozess und den Menschen in die Einsamkeit irgendwo am Ende der Welt fliehen zu müssen, bedeutet das auch die Trennung von Célimène, die ihn ehrlich liebt – aber nicht bereit ist, mit ihm „allein mit einer riesenhaften Hammelherde“ zu leben. So kommt zum Schluss die von Alceste lange verschmähte Éliante mit seinem Freund Philinte zusammen. Und die Zuschauer sowie die versammelte Schickeria erfahren aus einem abgefangenen Brief von Célimène, was sie wirklich über ihre zahlreichen Verehrer denkt. So bekommen alle nochmal ordentlich ihr Fett ab.

Die Oberstufentheatergruppe der Dr.-Johanna-Decker-Schulen bringt dieses Stück mit viel Elan und Können auf die Bühne. Und einer sehr gelungenen Besetzung:

Mal romantisch verliebt, dann wieder im ausufernden Streit: Maike Andresen als Alceste und Antonia Ferstl als Célimène sehr glaubhaft in den beiden Hauptrollen.

Wunderschönes Wechselspiel zwischen ehrlichen Worten für Alceste und haarsträubendem Verdrehen der Wahrheit für die feine Gesellschaft: Eva Pamler als Philinte und Sarah Dimpfl als Éliante.

Zwei trottelige Verehrer mit abstrusen Plänen, wie Célimène zu erobern wäre: Isabella Schwarz als Acaste und Lena Gimpl als Clitandre.

Der Intrigant, der mal schnell in zehn Minuten ein Gedicht zusammenschmiert und darauf so stolz ist wie das Gedicht grausig: Sibylle Krestel als Oronte.

Die bigotte Moralistin, die sich für keine Gemeinheit zu schade ist: Sophia Göbl als Arsinoé.

Außerdem Maria Altmann und Sofie Wittmann als loyale Diener und Madeleine Höreth als unbestechliche Vertreterin der Staatsgewalt.

Der alte Text wurde geschickt modernisiert und von der Gruppe aktualisiert, mit den Reimen gingen die Spielerinnen völlig souverän und natürlich um – eine große Kunst, ebenso wie das geschickte Platzieren der vielen Pointen.

So kam unter der kundigen Leitung von Studiendirektor Peter Ringeisen ein Theaterabend zustande, der nicht nur sehr gut unterhielt. Sondern der auch jede Menge Denkanstöße lieferte, wie man es selbst so hält mit der Balance zwischen manchmal erbarmungsloser Aufrichtigkeit und den kleinen oder größeren täglichen Unehrlichkeiten.

Hans-Christoph Schulz
(Spielleiter am Gregor-Mendel-Gymnasium)

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Schultheatertage 2019

Ein Mörder steht im Walde?

[GMG, 27.06.2019] Bei sommerlichen Temperaturen brachte die Theatergruppe der Unterstufe am 27. Juni ein Kriminalstück auf die Bühne, das aber auch humoristische Elemente aufzuweisen hatte. Unter der Leitung von Christine Kleinert wurde von neun Schülerinnen der der 6. und 7. Jahrgangsstufe des Gregor-Mendel-Gymnasiums das Stück „Ein Mörder steht im Walde“ von Christine Steinwasser aufgeführt.

Franziska von Brotlingen (Emma Lederer) und ihre verwöhnten Freundinnen werden von einer ehemaligen Schulkameradin zu drei Tagen im Wellness-Resort eingeladen, inklusive Chauffeur. Als dieser die teils High-Heel besohlten Damen an einer Straße aussetzt, nachdem sie noch die Anhalterin Jo (Marie Gamperl) aufgegabelt haben, merken sie recht schnell, dass der Weg nicht ins Hotel, sondern geradewegs in einen Wald führt. Da es zu spät zum Umkehren ist und es auch keinen Handyempfang gibt, dämmert es den gestylten Damen, dass sie die Nacht im Wald verbringen müssen. Als auch noch Ruth (Diana Wild) alle biotischen Gefahren aufzählt, die Gruppe aber nur probiotischen Joghurt kennt und Larissa (Katrina Koschukow) ein “schlechterer Orientierungssinn als Toastbrot“ bescheinigt wird, taucht ein Brief mit folgendem Wortlaut auf: „Herzliche Grüße von Jessica. Morgen seid ihr alle tot!“ Nachdem die erste Panik sich gelegt hat, findet sich auf der Rückseite ein Hinweis auf von Jessica im Wald versteckte Campingsachen.

Beim Aufstellen des Pop-up-tents stellen sich die Beteiligten dann auch aufgrund der schlechten Übersetzung der Gebrauchsanweisung recht hilflos an. Nachdem ein Streit entbrennt, wer nun im Ein-Mann-Zelt übernachten darf, wird die Truppe nach einem Toilettengang dezimiert: Steffi (Stella Husak), die von Franziska wie eine Sklavin behandelt wird, wird vermisst. Nun kommt die Gruppe ins Grübeln und erinnert sich an diverse Streiche, die Jessica einst gespielt wurden und die auch ursächlich waren, dass diese – schuldlos – der Schule verwiesen wurde.

Als Melissa (Angelika Belz) von einer Kreuzotter gebissen wird und sich allein auf den Rückweg macht, Chantal (Marietta König), Juli (Amelie Kny) und Nihal (Fadim Yüksel) von einer Erkundungstour nicht mehr auftauchen, Ruth von einer wildgewordenen Bache angegriffen wird und Franziska Tollkirschen isst, bleiben nur noch Jo und Larissa übrig. Letztere ist über die plötzliche Rückkehr der vermeintlich toten „Dienerin“ Steffi sichtlich erstaunt, bis Jo und Steffi ihr offenbaren, dass sie beiden die Schwestern von Jessica sind, die Rache an deren ehemaligen Schulkameradinnen nehmen wollen, die Jessica durch ihr Mobbingverhalten in die Psychiatrie gebracht hatten. In Panik knallt Larissa an einen Felsen und verstirbt als letzte der Truppe ebenfalls: „Schade, jetzt kann ich ja gar niemanden umbringen“, so Steffi. Somit haben sich Jessicas einstige Mobber selbst gerichtet.

Schulleiter Peter Welnhofer dankte abschließend den Schülerinnen für die „überzeugende und gruselige Vorstellung“, Christine Kleinert für Regie und Leitung, der Licht- und Tontechnik und den Fotographen. Die Leistung der Schülerinnen, über eineinhalb Stunden begeistert zu schauspielern, wurde mit anhaltendem Applaus gewürdigt.

Elisa Romfeld
(Spielleiterin Erasmus-Gymnasium)

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Schultheatertage 2019

Auf der Suche nach dem Glück

[FXvS-RS, 06.06.2019] Was ist das Glück? Wie finde ich es? Wäre ich glücklicher, wenn die Welt eine andere wäre? Auf diese Fragen gaben zwei äußerst kurzweilige und unterhaltsame Theaterproduktionen der Franz-Xaver-von-Schönwerth-Realschule Antworten, die zum Nachdenken anregten.

Den Anfang machte die Neigungsgruppe Theater der 5. Klassen unter der Leitung des Mathematik- und Theaterlehrers Jörg Grüssner, die sich in Ihrem Stück „Eine Welt ohne Zahlen“ mit der Frage auseinandersetzte, „was wohl wäre, wenn es keine Zahlen gäbe.“ In sehr originellen und witzigen Szenen mit coolen Zahlentänzen, fetziger Musik und lustigen Slapstick-Einlagen wurde den Zuschauern anschaulich die Bedeutung der Zahlen vor Augen geführt, denn „eine Welt ohne Zahlen kann nicht funktionieren“. Das muss auch ein Kind erfahren, das  – nachvollziehbar vor allem für viele der jüngeren anwesenden Zuschauer – bei den nervigen Mathe-Hausaufgaben feststellt: „Zahlen sind nur Schrott“ und „Wie schön wäre es doch, wenn es Mathe nicht gäbe – ein gigantisches Leben wäre das!“ Doch als ihm die verpeilten Feen diesen Wunsch erfüllen, muss es nach anfänglicher Begeisterung feststellen, dass eine Welt ohne Zahlen in der kindlichen Alltagswelt nicht funktioniert: Fernsehen, Playstation spielen, Freunde anrufen – alles unmöglich! Am Ende der flehende Wunsch: „Gib‘ mir die Zahlen wieder“, und die Erkenntnis: „Her mit Mathe! Jetzt weiß ich endlich, wozu das Zeug gut ist!“

Nach der Pause nahm dann die Schultheatergruppe „TheaterFieber“ unter der bewährten Leitung von Brigitte Bodensteiner das Publikum mit auf eine Suche nach dem Glück in ihrem Stück „Das Glück ist barfuß!“, einer modernen Interpretation des Märchens „Das Hemd der Zufriedenheit“ in der Bearbeitung von James Krüss.

Die Königin (in Mimik und Gestik wunderbar verkörpert von Barbara Herdegen, Sarah Meier und Anna-Lena Müller) – leidet seit Wochen an einer seltsamen Krankheit, die sie „geschwächt, gelähmt und niedergedrückt“ macht und die verhindert, dass sie ihren Regierungsaufgaben nachkommen kann. Da dies nicht so weitergehen kann, beschließen die Wachposten, den Rat von Ärztinnen (eindrucksvoll: Lena Kurz, Annika Hierreth und Julia Geißdörfer) einzuholen. Nach sehr genauer Untersuchung und mehreren Fehldiagnosen endlich die Erkenntnis: Die Königin hat ihr Lachen verloren! Die daraus resultierende logische Therapieempfehlung: „Bringt sie zum Lachen!“ Doch leichter gesagt als getan: Die sofort herbeigerufenen Komiker (lustig: Sven Hauer und Lorenzo Brugnone) und Clowns vermögen es zwar, mit ihren hinreißenden Grimassen und Witzen das Publikum zum lauten Lachen zu bringen, auf die träge und müde Königin haben ihre Versuche aber leider gar keine Wirkung! Eine Lösung hat daraufhin die weise Philosophin (klug dargestellt von Ceren Göz): Die Königin werde geheilt sein, wenn man ihr den Socken eines wirklich glücklichen Menschen anziehe.  Da die Königin für diesen Auftrag natürlich viel zu geschwächt ist, machen sich sofort die Wachposten (in beeindruckender James Bond – Manier: Felix Sprychel, Fabian Höcherl, Angelika Hahn und Annika Hagen) auf, die – sehr anstrengende und fordernde – Mission zu erfüllen. Zunächst scheint sie durchaus erfolgreich. Doch als die Wachposten der Königin die Socken einer von Fans umjubelten und bewunderten Popsängerin (cool: Sophia Saval), einer mit Geld um sich werfenden und sich Freunde kaufenden Millionärin (treffend großspurig: Chiara von Wichtingen) und einer von Followern tausendfach geliketen Youtuberin (herrlich selbstverliebt: Verena Dietrich) anziehen, wird deutlich: Wahres Glück kann man nicht kaufen, Fans, Geld und Followers verheißen auch keine echte Erfüllung!

So macht sich, wie von den als Erzähler fungierenden Herolden (überzeugend: Malin Jacobi und Leonie Lik) berichtet wird, die Königin selbst auf den Weg, einen zufriedenen Einwohner zu finden. Durch die sportliche Betätigung – schließlich muss sie auf ihrer Suche nach einem glücklichen Menschen das gesamte Königreich durchqueren – wird sie zwar ein wenig aus ihrer Lethargie gerissen,  der Kontakt zu ihrem Volk führt aber zu einer wahrhaft ernüchternden Erkenntnis: „In meinem Königreich gibt es keine wahrhaft Glücklichen – es geht nur um Macht, Geld und ums Recht!“

Nach langem, langem Suchen findet sie am Ende doch noch einen passenden Menschen – ganz unprätentiös und bescheiden taucht die Glückliche (berührend: Kezia Emanuel) auf und verrät in sich ruhend: „Mir geht’s gut!“. Doch was für ein Schreck, als deutlich wird: Sie trägt unter ihrem langen Rock keine Socken – „das Glück ist barfuß!“ Die Königin, die natürlich Angst hat, ohne die ihr verschriebene „Medizin“ nicht geheilt werden zu können, fällt zunächst in Ohnmacht, erkennt dann aber die List der weisen Philosophin und wird letztendlich gesund und glücklich! Denn sie hat gelernt, was dem Publikum im Schlussgedicht durch alle Mitwirkenden eindrucksvoll szenisch vermittelt wird: „Oh frag nicht, was ist Glück! Such es nicht in weiter Ferne, such’s nicht dort und hier, das Glück wohnt in dir!“

Inspiriert von dieser wunderbaren Botschaft und beeindruckt von der mitreißenden Spielfreude aller Akteure verließen die Zuschauer die Schönwerth-Realschule und waren sich einig: Auch zwei so originelle und erfrischende Schultheater-Inszenierungen machen glücklich!

Einen großen Beitrag für diesen gelungenen Abend haben die überaus engagierten und souveränen Techniker für Licht und Ton geleistet: Christian Doschat, Leon Schulze und Raphael Sommer.

Sandra Häusler
(Spielleiterin Erasmus-Gymnasium)

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Schultheatertage 2019