Schlagwort-Archive: 2015

Irrungen und Wirrungen am GMG

Die Theatergruppe der Mittelstufe präsentierte das Stück „Espaker Ehsá – spielt, was ihr wollt“.

Die einzelnen Szenen wurden mit tonuntermalten Bildern unterlegt, um die Zuschauer auf die verschiedenen Handlungsorte einzustimmen. Die Requisiten und Kulissen konnten dadurch geschickt auf ein Minimum reduziert werden.

Das erste Bild entführte den Betrachter an einen traumhaften Sandstrand, an dem die junge Viola (Aurelia Ziegler, 8b) nach einem Schiffbruch landet. Sie findet dort den Koffer ihres Zwillingsbruders Sebastian (Jennifer Bektimirov, 6b). Viola hält ihn für tot. Sie verkleidet sich als Junge und findet als Cesario Unterschlupf bei Herzog Orsino (Valeria Lagutina, 8d), dem sie fortan als Diener zur Seite steht.

Ihr Zwillingsbruder Sebastian wird von Antonio (Carolin Spies, 8d), dem Feinde Orsinos, gerettet und aufgenommen.

Orsino ist verliebt in die schöne Gräfin Olivia (Emily Landel, 7a), die seine Zuneigung aber nicht erwidert. Zu sehr ist sie damit beschäftigt, ihren mittellosen Onkel Graf Rülps (Valeria Maas, 7a) loszuwerden, der sich bei ihr eingenistet hat und nichts weiter zu tun hat, als mit seinem Freund Ritter Bleichenwang (Clarissa Cizek, 8b) um die Häuser zu ziehen.

Cesario/Viola wird als Orsinos Liebesbote zu Olivia gesandt und prompt verliebt sich Olivia in den vermeintlichen jungen Mann. Viola/Cesario hingegen ist heimlich in Orsino verschossen.

Das muntere Verwirrspiel nimmt seinen weiteren Lauf, als sich Maria, Olivias Dienerin (Judith Bässler, 8b), Graf Rülps und Ritter Bleichenwang zusammentun und sich gegen Malvolio (Tamara Lindner, 6b), Olivias Haushofmeister, verschwören. Maria fälscht Olivias Handschrift und schreibt in deren Namen einen Liebesbrief an Malvolio. Olivia geht auf die Werbung des verliebten Haushofmeisters, der sich schon als Graf wähnt, nicht ein, lässt ihn unter Arrest setzen und vermählt sich insgeheim mit Sebastian, den sie für Cesario/Viola hält.

Am Schluss klären sich, wie sollte es auch anders ein, sämtliche Intrigen und Verwechslungen auf. Viola und ihr Zwillingsbruder finden sich wieder, Orsino und Viola werden ein Paar, Graf Rülps, Maria und Ritter Bleichenwang werden für ihre Hinterlist bestraft.

In weiteren Rollen waren zu sehen: Cedric Traub, 8b, als Narr Feste, Michelle Maier, 6e, als Fabian, Eva Maria Blank, 8b, und Tabea Haag, 8a, als Polizisten.

Unter der Leitung von Christoph Schulz zeigte die spielfreudige und sehr textsichere Theatergruppe eine kurzweilige und spannende Aufführung nach W. Shakespeares Stück „Was ihr wollt“. Trotz der leider nur zur Hälfte gefüllten Mensa wurde die herausragende Leistung der jungen Schauspieler mit tosendem Applaus gewürdigt.

Maria Treml-Paskowski (Luitpold-Mittelschule)

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Shakespeare am Max-Reger-Gymnasium: Romeo und Julia – reloaded

Ein alter Klassiker, möchte man meinen, doch Norbert Franck versteht es dieses berühmte Stück in die heutige Zeit zu versetzen.

In der ersten Szene probt die gymnasiale Theatergruppe einer Gesamtschule die bekannte Balkonszene des Shakespearestückes. Doch der kleine Simon (Philipp Schötz, 5c), der den Romeo spielen soll, wirft hin und verlässt die Theatergruppe. Die Frage der Neubesetzung macht Julia Kapulet (überzeugend authentisch: Johanna Wiesner, 8a), die auch im Schultheater die Rolle der Julia übernimmt, auf den Realschüler Romeo (Silas Klemm, 7a) aufmerksam und so nimmt die Liebesgeschichte – wie im Original – ihren Lauf. Aber auch hier sind sowohl Romeos Vater, der Eisdielenbetreiber Giovanni Belmonte (herrlich italienisch: Lennard Dannehl, 5b) als auch Julias Mutter Katrin Kapulet (wunderbar hochmütig und überheblich: Amelie Pfamminger, 7c) wenig begeistert. Ebenso verhält es sich bei der jeweiligen Clique: Julias Freunde am Gymnasium, allen voran Patrick Prinz (mutig und verwegen: Luca Adams, 7a), wie auch Romeos Begleiter sind voreingenommen, und stellen sich gegen die Beziehung.

Lediglich Pater Lorenz (immer freundlich, Charlotte Häusler, 5a), unterstützt durch die Musiklehrerin Rosella Schubert (Lena Grosspeter, 8b), versucht zu vermitteln wie wichtig Toleranz im gemeinsamen Miteinander ist. Aber bei den Schülern, und leider auch bei der Direktorin des Gymnasiums, Gwendolin Rottweiler (autoritär und gefürchtet: Lea Eckert, 8a) treffen die Reden des Paters auf taube Ohren.

In schnell wechselnden Kurzdialogen wird deutlich, dass im jeweiligen Umfeld die Liebesbeziehung nicht geduldet wird, und dass der brodelnde Konflikt – durch die Gymnasiumsdirektorin noch angefacht – eskalieren wird:

Romeos Freund Marc (Fabian Gehring, 7a) provoziert den Gymnasiasten Tybor (Jana Zinnbauer, 8a) zu einer Schlägerei. Da Marc dabei verletzt wird, will Romeo Tybor zur Rede stellen – doch auch diese Auseinandersetzung wird nicht friedlich gelöst.

Daraufhin wird Romeo der Schule verwiesen und das junge Paar zieht sich in ein Versteck zurück, das ihnen Pater Lorenz zur Verfügung stellt. Aus Sorge um die verschwundenen Kinder überwinden die verfeindeten Eltern sogar ihre Vorurteile und versöhnen sich.

In einer Art Prozess wird Romeos Schulverweis aufgehoben, aber Patrick, Linda (Charlotte Singer, 7a) und zuletzt auch Frau Rottweiler werden wegen ihres aufhetzerischen Verhaltens zur Rechenschaft gezogen.

In weiteren Rollen überzeugten Stella Stöckl (5a) als Realschulleiter, Hanna Schallmaier (5c), Leonie Reiß (5b), Laura Taller (7c), Rosa Steinbach (5b), Julia Plawiak (6b) und Lena Breitschaft (5c) als Freunde von Julia oder Romeo.

Hier endet „Romeo und Julia“, ein Stück mit langer Tradition, das in dieser Inszenierung höchst zeitgemäße Probleme wie Toleranz, Respekt und Menschlichket anspricht, mit einem Happy End.

Das Publikum zeigte sich begeistert – nicht nur von den schauspielerischen Leistungen der 19 Schülerinnen und Schüler, sondern auch von den musikalischen Einlagen: Jana Zinnbauer untermalte mit emotionalem Gesang und Klavierspiel die romantische Annäherung von Julia und Romeo, aber auch Rapeinlagen umrahmten den Abend. Es bleibt auf weitere gelungene und Produktionen unter der Leitung von Bianca Rauchenberger und Nina Kohl zu hoffen.

Elisabeth Bremer (Erasmus-Gymnasium)

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Das Gespenst von Canterville – ganz verzweifelt

Die Theatergruppe der 5. und 6. Klasse des Gregor-Mendel-Gymnasiums zeigt, wie man ein stolzes und traditionsbewusstes englisches Schlossgespenst das Fürchten lehrt.

In der Mensa des GMG brachte am Mittwoch die Theatergruppe der Unterstufe „Das Gespenst von Canterville“ von Joachim Marschall nach Oscar Wilde auf die Bühne. Unter der Leitung einiger Schülerinnen des Oberstufen-Theaterkurses (Constanze Gierl, Sophia Hebeisen, Lena Härteis, Alexandra Jehlicka, Barbara Winkler) zeigten die Mädchen und Jungen eine lustige und mitreißende Adaption des Klassikers von Wilde.

So konnte trotz der Bemühungen von Sir Simon, dem durchaus überzeugenden Schlossgespenst (Paula Schißlbauer), keine gruselige Stimmung aufkommen. Warum? Amerikaner sind einfach nicht so leicht zu erschrecken und schon gar nicht die drei aufgeweckten Kinder der Familie Otis, die es faustdick hinter den Ohren haben. Als der senile Lord Canterville (Joschka Ried) Mr und Mrs Otis (Alexa Banesi, Julia Groß) das Schloss verkauft, ist er sich ziemlich sicher, dass auch diese neuen Schlossbesitzer bald von dem Schlossgespenst und dem tollpatschigen Butler (Alicia Schroers Gómez) in die Flucht geschlagen werden.

Aber zum Schluss ist es das Gespenst, das trotz aller gespenstischen Geheimtricks, es spukt sogar tagsüber, verzweifelt. Gegen Schmierseife auf der Treppe, Stolperfallen und Kissenschlacht-Attacken der unerschütterlichen Otis-Kinder Nancy (Ida Hanft), Daisy (Fabienne Jeske) und Washington (Joschka Ried) kommt eben auch ein 300 Jahre altes Gespenst nicht an. Nur die älteste Tochter Virginia (Ayana Bauer) erklärt sich bereit, dem bemitleidenswerten Gespenst zu helfen: indem sie für es betet und um es weint, wird das Gespenst endlich vom Dasein auf der Erde erlöst.

Mit viel Wortwitz und Liebe zum Detail wurde den Zuschauern ein kurzweiliges und amüsantes Theaterstück geboten, dem am Ende viel Beifall aus den Zuschauerreihen gebührte. Vor allem die Spielbegeisterung der jungen Darsteller, die sehr überzeugend und durchweg gut verständlich agierten, fiel dabei auf.

Nina Kohl und Bianca Rauchenberger

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Landeier auf Stadtgang

Vorurteile sind dazu da, um sie auszuräumen. Das zeigte die Theatergruppe der Unter- und Mittelstufe des Erasmus-Gymnasiums mit viel Witz und Pep bei ihrer Aufführung von „Stadt, Land, Leute – kommt zeigt uns eure Welt“.

Frei nach Martin Luthers Fabel „Stadtmaus und Feldmaus“ handelte das Stück von zwei recht konträr erscheinenden Jugendgruppen: Der coolen Stadtgang in Glitzer und Stiefeletten und der Landjugend in Tracht und heimatlichem Dialekt. Die Neugier treibt die Stadtkinder auf Initiative der wunderbar kecken Pailletten-Kitty (Madita Fröhner) zur Kirwa aufs Land.

Dort treffen sie auf die fesche Dorfjugend, die die Neuankömmlinge erst einmal misstrauisch beäugt, sie jedoch nach anfänglicher Skepsis freundlich bewirtet. So kommen das Landleben und auch der Kirwatanz bei Chantal (Karina Hartmann) und deren Gang (Merit Matuschek, Julia Nerb, Melanie Romanov und Amelie Spörer) sehr gut an.

Der Gegenbesuch

Dagegen überfordert der Gegenbesuch in der Stadt mit dem vielen Verkehr die jungen Landeier (Andrea Anthofer, Julia Klassen, Sandra Weiß, Luana Brahimi, Alina Wild und Daniel Schneider) erst einmal. Und auch das scharfe Essen im indischen Restaurant Taj Mahal fordert die Mädels und Burschen so sehr, dass der schlitzohrige Seppi (Korbinian Retzer) das angebliche „Munitionspulver“ erst einmal mit einem Wodka-Redbull löschen muss. Dennoch können sie ihrem anschließenden Discobesuch einiges abgewinnen. Jedenfalls bis sie bei einer Polizeirazzia wegen ihres Alters und Alkoholkonsums die Flucht ergreifen müssen.

In der kurzen und kurzweiligen Eigenproduktion begeisterten die jungen Schauspieler ihr Publikum mit tollen Outfits, originellen Charakteren, unterhaltsamen Stimmungsbildern – etwa bei kurzen indischen Bewegungseinlagen – und jeder Menge cooler und trockener Sprüche. Zusätzlich bereichert wurde das Stück durch zwei eingebaute Tanzpassagen, die von Schülerinnen der 10. Klassen unter der Leitung von Annika Mrosek eingeübt worden waren.

In einem gelungenen Abschluss machte die konkurrierende Stadt- und Landjugend schließlich klar, dass der Unterschied zwischen langweilig und besonnen oder naiv und optimistisch – wie so oft – nur Ansichtssache ist, und es sich immer lohnt, Fremdes erst einmal kennen zu lernen.

Dankeschön-Gedicht

Nach einem langen Publikumsapplaus bedankten sich die 13 jungen Schauspieler bei ihrer Schulspielleiterin Susanna Rosemann in Form eines Gedichts und schickten die Zuschauer gut gelaunt nach Hause.

Claudia Ried

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Diebstahl im Stadtmuseum – die Luitpoldschule unterhält mit einer Gruselkomödie

Was passiert, wenn sich original ägyptische Museumswärter (sehr komödiantisch: Michael Doschat und Lara Cuna) mehr für die hübschen Besucherinnen interessieren als für die Sicherheit des kostbaren Amuletts? Und die Besucherinnen finden, ihnen würde das Amulett eh viel besser stehen als so einem vertrockneten Bruder von Tutanchamun? Klar, das Amulett ist plötzlich weg. Aber wer auch immer es geklaut hat, hat jetzt ein paar ernstzunehmende Gegner. Nein, nicht die Polizei. Die nimmt zwar alles genau unter die Lupe (Armando Civic als penibler Kommissar), hat aber ihre Vorschriften, und die nimmt sie so ernst, dass der Inspektor nur so monoton wie eine Computerstimme aus dem letzten Jahrhundert sprechen kann. Sascha Schönenberger hielt diese Sprechweise cool durch und sorgte so für einige Lacher.

Auch der Museumsdirektor (immer am Rand der Verzweiflung: David Gogotchuri) ist keine Hilfe bei der Aufklärung. Schon eher seine aufgeweckte Tochter (Lea Rudolph) und ihre abenteuerlustige Freundin (Joel Biela). Die lassen sich im Museum einschließen, um die Vorgänge aufzuklären. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von der Hausmeisterin (Fjonda Vishella als energische Gegenspielerin des abgehobenen Direktors). Jetzt wird es eine richtig gruselige „Nacht im Museum“.

Denn die alten Götterbilder erwachen zum Leben (gespielt von Ceren Göz, Efthimia Bornova, Diana Miller, Jasmin Jacobsen und Allegra Schulz, die zusammen mit Liane Lichatoschow und Alexej Enzel auch die Besucher darstellen). Als sie der Diebin des Amuletts (Julia Merold) habhaft werden, beginnen sie, sie nach alter Tradition für ihre Reise in das Totenreich vorbereiten. Da müssen erst mal die inneren Organe raus – Leber, Niere, Herz, Lunge, immer schön eines nach dem anderen kommt in den Eimer. Gut, dass die Biologiesammlung die passenden Plastikrequisiten liefert. Dann wird eingewickelt.

Als am nächsten Morgen das Museum wieder öffnet, ist das wertvolle Amulett zurück an seinem Platz. Die Mädchen geben der Polizei einen Tipp, so dass auch die im Sarkophag eingeschlossene Diebin entdeckt und aus ihrer misslichen Lage befreit werden kann.

Dann dürfen sich die Darsteller den verdienten Schlussapplaus abholen für einen Theaterabend, an dem die Zuschauer viel Vergnügen hatten. Und wenn mal was nicht ganz so lief auf der Bühne, dann gab es da noch die Mumie. Sie sorgte schlagfertig für Unterhaltung, wenn ein Schauspieler nicht ganz pünktlich erschien, und lieferte auch mal die Stichwörter – Cedric Plep in seiner Abschiedsvorstellung nach vielen Jahren in der Theater-AG. Viele andere haben in diesem Stück zum ersten Mal auf der Bühne gestanden, und man darf schon gespannt sein, welche Entwicklung sie unter der erfahrenen Leitung ihrer Theaterlehrerin, Maria Treml-Paskowski, noch nehmen werden.

Christoph Schulz (GMG)

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Hühnermord mit Schnuller

Ganz in schwarz und doch bunt gemischt – so traten die zahlreichen jungen Schauspieler der Schönwerth-Realschule am Abend des 11. April in ihrer Aula auf. Den ersten Teil des Theaterabends gestalteten dabei die 23 Schülerinnen und 4 Schüler der Theaterklasse (Klasse 5b) mit ihrem Streifzug durch „Max & Moritz“.

Witzig, selbstbewusst und mit viel Talent und sichtlichem Spaß an der Sache zeigten die Schüler am Beispiel des berüchtigten Kinderbuchklassikers eine Auswahl der Theater-Techniken, die sie bisher in ihrem Theaterunterricht gelernt hatten. Von Schattenspiel und Chorsprechen über Standbilder und Hiphoptanz bis hin zu ausgesprochen gelungene Massenszenen war viel geboten bei dieser kurzweiligen Vorstellung. Mit viel Liebe zum Detail, sorgfältig ausgewählter Musik und großem pantomimischen Einsatz – wie beispielsweise beim Zersägen von Meister Böcks Brücke – unterhielten die Theaterschüler ihr Publikum mühelos und wunderbar abwechslungsreich.

Ein Höhepunkt der Einlage war zweifellos die berühmte „Hühnermord-Szene“, in der die zu verschluckenden Brotstücke originellerweise durch Schnuller dargestellt wurden. Aber auch die coole Käferattacke auf den armen Onkel Fritz löste beim Publikum großen Beifall aus. Wilhelm Busch wäre ohne jeden Zweifel ebenso stolz auf die jungen Schauspieler gewesen wie deren Theaterlehrer Brigitte Bodensteiner und Jörg Grüssner.

Nach der Pause traten dann die Theaterschüler der 7. bis 10. Jahrgangsstufe mit ihrem Kriminalstück „Wem die Trommel schlägt“ auf. Besonders beeindruckend war allein schon der Beginn im Schwarzlicht mit ihrer auf Klangstöcken gespielten „Pink Panther“- Melodie.

Das Pink-Thema wurde auch bei der Verkleidung wieder aufgegriffen. Jedes Mitglied der Zicken-Schülerclique des Mädcheninternats, in dem das Stück spielte, trug ein pinkfarbiges Accessoire, um sich von den „braven“ Schülerinnen (Lea Gehring, Anna Schmidt-Burgk, Emma Honig und Sophie Müller) abzugrenzen. Als die neue Schülerin Zafira (beeindruckend gespielt von Laura Mazur) versucht, Teil der coolen Clique zu werden, wird sie von den herrlich zickigen IT-Girls (Johanna Meiler, Jessica Ril, Emma Prechtl, Ines Tischner, Vanessa Wismeth und Jessica Bin), glänzend angeführt von der ach so schicken Oberzicke (Emilia Krieg) verlacht und abgewiesen. Schließlich wird ihr aber doch eine Aufnahme in die Clique in Aussicht gestellt – sofern sie eine Mutprobe besteht und beim durchgeknallten Hausmeister (Sandra Miller) einbricht.

Als dann ein Mord (dargestellt als Schattenspiel) geschieht, ruft das natürlich sofort nach der Polizei, personifiziert von den einfältigen Kommissaren Watts & Wattson vom Scotland Yard (Thomas Reiser & Manuel Seiler). Nach einem intensiven Verhör ist schließlich die Schuldige ausgemacht, und die drogenschmuggelnde strenge Direktorin des Internats (Pauline Lay) wird schließlich abgeführt.

Neben dem spannenden, fast schon gruseligen Stück war auch in der zweiten Theaterhälfte an Spezialeffekten viel geboten. Unter anderem mit einem kecken Cheerleadertanz und großem Licht- und Taschenlampeneinsatz war für viel Abwechslung gesorgt.

Zum (Ab)Schluss kehrten noch einmal alle 43 Schauspieler auf die Bühne zurück und bekräftigten, dass ein derartiges Mobbing niemals und dieser Schule geduldet werden darf. Sie zeigten geschlossen, die Realschule ist eine Schule mit Courage – eine Schule gegen Rassismus und holten sich ihren wohlverdienten Applaus ab.

Claudia Ried (GMG)

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Belauschen am lauschigen Balkon: Hohe Spielkunst bei FOS/BOS

Was die Theatergruppe der FOS/ BOS in der voll besetzten Mehrzweckhalle der Schule präsentierte, war mehr als Laientheater von Schülern – es war hohe Spielkunst. So hatten sich die beiden Regisseure Burkhart Häusler und Winfried Sima an ein ganz modernes Stück gewagt: „Balkonszenen“ von John von Düffel, amtierender Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin.

Dennis Altenhof zog das Publikum bereits mit dem ersten Schritt auf die Bühne als Ansager in seinen Bann und versprach, dass die Zuschauer Zeuge eines Stücks werden würden, das eigentlich nicht als solches gesehen werden darf, sondern eher als eine Reihe loser durch Raum und Zeit verbundener Szenen. Der Ort und die Zeit des Geschehens: der Balkon eines Hauses, in dem ein rauschendes Fest stattfindet. Meist in Zweier-, hin und wieder in Dreierpaaren flüchten sich verschiedene Gäste auf den Balkon und lassen die Zuschauer Zeuge ihrer Unterhaltungen werden, deren Hintergründe sich erst nach und nach erschließen lassen.

Schon in der ersten Szene wurde klar, dass sich die belauschenden Zuschauer nicht auf ihr erstes Urteil verlassen sollten, denn die beiden Frauenfiguren Alexandra, grandios gespielt von Theresa Linhard, und die Politikerin Simone, sehr facettenreich von Sophia Gräfenhahn gegeben, outen sich nach und nach als vermeintliches Liebespaar und machen damit erste Eindrücke zunichte. Nachdem Simone Alexandra verlässt, taucht Mr. Shade, mit betörender Hauchstimme von Igor Ewert gespielt, auf, und klebt der flüchtenden Alexandra nunmehr als anhänglicher Verehrer am Hosenbein. Dies führt vor allem im späteren Verlauf zu grotesken Situationen, als ein weiterer Verehrer Alexandra verführen möchte. Die nächsten Szenen führen weitere Charaktere ein, die ähnlich mit den Sympathien und Antipathien der Zuschauer spielen, indem erste Eindrücke durch weitere Informationen zerstört werden und klar machen, wie wenig man seinen Gefühlen trauen sollte. Reinhard, ebenfalls durch Dennis Altenhof mit fesselnder Mimik und Gestik gespielt, zeigt sich als „Kriecher“ vor seinem berechnenden Geschäftspartner, kaltschnäuzig von Lorenz Feja gegeben, und möchte um jeden Preis bei den anderen ankommen, auch wenn er sich dabei selbst sichtlich akrobatisch verbiegen muss. Jacob Katana überzeugt mit wahnwitzigen Verrenkungen als Mann, der seine verstorbene Frau im Ohr hört.

Der zuerst Mitleid erweckende, sich selbst erniedrigende Richard, empathisch von Chris Kurzweil gespielt, vergöttert Ruth, sehr beeindruckend von der stimmgewaltigen Theresa Kotz gegeben. Doch Ruths Zickereien und Beschimpfungen zeigen ein anderes Bild von Richard, der offensichtlich nicht der treu-doofe Partner der perfekten Frau ist, sondern vielmehr ebenfalls dunkle Seiten zu haben scheint. Gen Ende der ersten Hälfte kommen noch der desinteressierte Einzelkämpfer, herrlich apathisch von Devin Burris verkörpert, sowie die Journalistin, authentisch von Katharina Kraus gegeben, ins Spiel. Während die Reporterin die politischen Floskeln der emanzipierten Simone enttarnt, bringt der Einzelkämpfer den geldbesessenen Rüdiger, überzeugend von Lorenz Feja gespielt, durch sein Schweigen zum Reden.

Nach einer kurzen Pause, die von den Zuschauern zu ersten Diskussionen um die Bedeutung der Szenen genutzt wurde, präsentierte die schauspielerisch auf hohem Niveau agierende Truppe immer neue Gruppenkonstellationen aus den Charakteren. Trotz der typischen Züge der Figuren mussten die jungen Akteure auch andere Facetten an ihnen zeigen, was ihnen mit Bravour gelang. Neben Stimmskulpturen und pantomimischen Szenen fesselten die Schauspieler/innen ihr Publikum auch mit einer Live-Gesangs-Einlage und sorgten so für nachdenkliche, aber auch unterhaltsame Kurzweile bis zum Schluss. Die Zuschauer dankten es ihnen mit minutenlangem, stürmischem Applaus.

Diana Schneider (MRG)

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Klassiker feiert Premiere am Erasmus-Gymnasium: Schwarzer Humor mit „Arsen und Spitzenhäubchen“

Der amerikanische Schriftsteller Joseph Kesselring verfasste sein berühmtestes Theaterstück „Arsen und Spitzenhäubchen“ im Jahr 1939, und ab 1944 wurde es weltberühmt – nämlich in dem gleichnamigen Film mit Cary Grant und unter der Regie von Frank Capra. Gegen dieses Vorbild anzuspielen, war schon besonders mutig von der Oberstufentheatergruppe des Erasmus-Gymnasiums und ihrer Leiterin Elisabeth Bremer. Aber gelohnt hat es sich jedenfalls, den engagierten Schülerinnen und Schülern zuzusehen, wie sie bei aller (beabsichtigten) Konfusion der schwarzhumorigen Handlung dem Publikum den nötigen Durchblick vermittelten und dabei über die Rampe brachten, wieviel Vergnügen ihnen selbst das Verwirrspiel um die Familie mit den seltsamen Vorlieben bereitete.
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Abby und Martha

Da sind zunächst die beiden alten Damen, die nicht nur die Spitzenhäubchen tragen, die im Titel genannt sind, sondern auch mit dem Fingerspitzengefühl der feinen Köchinnen das Arsen so zu dosieren vermögen, dass ihre Opfer (einsame, alte Männer) eines angenehmen Todes sterben. Diese Mischung aus frommem Mitleid und robuster Rücksichtslosigkeit stellten Lea Dotzler (Abby) und Franziska Rampf (Martha) sehr gewandt dar. Neffe Mortimer (überzeugend von Julian Prechtl verkörpert) ist völlig außer sich, als er das dunkle Geheimnis seiner Tanten entdeckt, und er befürchtet, dass er seine gerade geschlossene Verlobung mit der reizenden Ellen (reizend: Nina McAllister) wieder lösen muss, um sie vor dem Chaos dieser Familie zu bewahren.

Dr. Einstein (vorn) und Jonathan

Dr. Einstein (vorn) und Jonathan

Doch es kommt noch schlimmer: Neben Mortimers Bruder Teddy, der sich für Präsident Roosevelt hält (mit stürmischem Schwung: Samy Stadler), gibt es auch noch den Bruder Jonathan, der eine mörderische Karriere auf mehreren Kontinenten hinter sich hat (passend furchteinflößend: Luca Baumgärtner) und von einem ständig betrunkenen Arzt begleitet wird, der ab und zu Jonathans Gesicht umoperieren muss – Stephanie Bieda überzeugte hier als Dr. Einstein.

Dass momentan sowohl Abby und Martha als auch Jonathan gerade wieder eine Leiche verschwinden lassen wollen, sorgt für einige brenzlige Situationen, denn ständig kommt jemand ins Zimmer, der diese Leiche nicht sehen soll – vor allem die freundlichen Polizisten, die gewohnheitsmäßig zu den Tanten zum Kaffee kommen.
Eine Lösung für einige der angedeuteten Probleme zeichnet sich ab, als Teddy, Abby und Martha sich bereit erklären, in ein Sanatorium zu ziehen, und Jonathan von der Polizei abgeführt wird, doch auch ganz am Schluss wird dies noch einmal in Frage gestellt, als die Tanten dem hilfsbereiten Heimleiter Witherspoon (sehr freundlich: Amelia Wismeth) von ihrem vergifteten Holunderwein anbieten.
In weiteren Rollen wirkten engagiert mit: Timo Schmid, Lena Czarnec, Carolin Wolf, Susanne Schneider, Antonia Tschierschke und Maximilian Knab.
Mortimer und Ellen

Mortimer und Ellen

Zum Gesamteindruck trug die Einrichtung des Wohnzimmers bei (samt Sitzgarnitur aus dem Besprechungszimmer der Schule) sowie die geschickte Nutzung der Seitenabgänge – nach links hinab zum „Keller“, in dem Teddy am „Panama-Kanal“ weitergrub, um dort dann auf Bitten der Tanten die Leichen zu bestatten, und nach rechts die Treppe hinauf zu Teddys Zimmer, die mit Trompetensignal und Sturm-Kommando erklommen werden musste.
Das Publikum zeigte sich von der turbulenten Komödie sehr angetan und spendete herzlichen Applaus, auch der Spielleiterin Elisabeth Bremer, für die das Stück eine Premiere in dieser Funktion war. Man kann auf die weiteren Produktionen unter ihrer Leitung gespannt sein.

Peter Ringeisen (DJDG)

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Unter dem Regenschirm alle gleich: Gelungene MRG-Eigenproduktion

Auftaktveranstaltung im Stadttheater (Bild: Bernd Müller)

Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Am 25. März begrüßte Schulleiter Wolfgang Wolters das Publikum und versprach bereits einen kurzweiligen Abend mit den Theaterschülern und ihren liebenswerten Macken. Der Titel „Regenesis“ setzt sich zusammen aus dem Wort „Regen“ und dem altgriechischen Wort „Genesis“, das „Entstehung und Schöpfung“ bedeutet. Durch die abwechslungsreiche Eigenproduktion führten zwei überzeugende Sprecherinnen (Milena Täschner, Anni Horst) mit Humor und Charme, die gekonnt das Publikum durch den Abend leiteten. Im Zentrum stand der uns allseits bekannte Regenschirm – doch nicht in der Funktion, wie wir ihn kennen.

Wir schreiben das Jahr 2015 – die Klimaerwärmung sorgt für sintflutartige Regenfälle, die die Erde überfluten und die gesamte Menschheit auslöschen. Im Rahmen einer Wette zwischen den beiden Moderatorinnen beginnt die Schöpfung wieder von neuem nach dem 1. Buch Mose der Bibel. Dabei nehmen sie gekonnt den Direktor aufs Korn, der sich ja wohl mit dem Ruhetag sehr gut auskennen müsste. Die ersten Menschen im Paradies heißen nun nicht mehr Adam und Eva, sondern Albert und Edeltraud. Es stellt sich für die beiden Sprecherinnen die Frage, ob die Menschen toleranter sein werden oder auch nicht. Das Projekt „Regenesis“ soll der Menschheit einen Neuanfang mithilfe eines Reliktes aus der alten Welt ermöglichen: dem Regenschirm.

Auftaktveranstaltung im Stadttheater (Bild: Bernd Müller)

Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Auf den fünf neuen Kontinenten entdecken die jeweiligen Neandertaler (brilliant und ausdrucksstark gespielt von Franziska Gericke, Nicole Dreher, Luisa von Weikersthal, Katharina Schricker, Selina Klatt, Judith Mitschke, Sophie Nibler und Maximilian Maier) das Überbleibsel aus der vergangenen Zeit für sich neu. Für jeden Zuschauer ersichtlich war die eindeutige symbolhafte Farbgebung durch die präzise Beleuchtung (Manuel Holzschuh, Linda Göbl und Dorothee Mayer) und der Requisiten des jeweiligen Kontinents.

Die Bewohner des roten Kontinents (überzeugend und mitreißend dargestellt u. a. von Kathrin Eckert, Franziska Gericke, Franziska Niller und Elisa Schuth) bezeichnen den Schirm als Spanner und nutzen ihn produktiv und gewinnbringend, z. B. als Tragetasche oder Wäschespinne. Alles zu haben bedeutet für sie Glück.

Auf dem blauen Kontinent wird der Schirm als Schüssel für den Kommunikationsaustausch erschlossen. Die Schüssler Luisa von Weikersthal, Katharina Schricker und Lisa-Marie Brüning faszinierten durch ihre gekonnte Verbalisierung von Textnachrichten das Publikum. Doch der Wille, ständig erreichbar zu sein, entwickelt sich in dieser Netzwelt zum Zwang.

Die Einwohner des gelben Kontinents entdecken den Schirm für sich als Dreher. Raffiniert und einfallsreich setzten die Schauspieler Selina Klatt und Sophie Nibler den Fortschritt um, mit Schirmen als Drehfahrzeuge besser und schneller zu sein. Ihre Devise: Nichts ist unerreichbar. Die Dreher vergessen aber dabei ihre Umwelt.

Im Militärmarsch präsentieren sich die Bewohner des schwarzen Kontinents (einschüchternd und fesselnd gespielt von Alexandra Koller, Franziska Gericke, Nicole Dreher, Katharina Schricker, Lisa-Marie Brüning, Lia Haberland, Maximilian Maier und Niclas von Ciriacy-Wantrup)mit ihrem Requisit, das sie zur Mordwaffe entwickelt haben. Gewalt, Gehorsam und Terror gehören zum Alltag der Stecher.

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Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Im absoluten Gegensatz dazu beten die Einwohner des weißen Kontinents ihren Schirmus Regus an. Doch die Religion der Regusianer entwickelt sich zum Fanatismus. Ergreifend und beeindruckend zogen u. a. Judith Mitschke und Alexandra Koller als Regusianer das Publikum in ihren Bann.

Es kommt, wie es kommen muss: Ein Streit zwischen den Kontinenten entbrennt, was denn nun der richtige Verwendungszweck des Regenschirms sei. Antworten soll eine Weltkonferenz zum Stecher-Dreher-Spanner-Regus-Schlüssel-Dings, kurz – dem Regenschirm, liefern. Doch es steigert sich zu einem großen Tumult. Die roten Spanner und die schwarzen Stecher formieren sich zu einer Allianz und unterwerfen die komplette restliche Bevölkerung.

Und wieder beginnt es zu regnen. Nur ein kleines Mädchen (souverän und entzückend gespielt von Hanna Schallmeier) weiß in ihrer kindlichen Naivität den Regenschirm richtig zu verwenden. Auffallend: Ihr Schirm ist bunt und vereint farblich alle Nationen.

Die Moderatorin, die von Beginn an daran zweifelte, dass die Menschheit aus ihren Fehlern lernen würde, sieht sich als Siegerin der Wette. Die Moral von der Geschicht: Letztlich sind wir unter dem Regenschirm alle gleich… Und die Entdeckung beginnt wieder von vorne… Werden die Menschen diesmal dazulernen?

Mit dieser äußerst gelungenen Eigenproduktion stellten Regisseurin Diana Schneider und ihre SchauspielerInnen ihre Kreativität, ihren Humor und ihr Können beeindruckend unter Beweis.

Brigitte Bodensteiner und Ellen Bugera (FXvS-RS)

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„Der Clou“: Glanzpunkt für GMG

Auftaktveranstaltung/Stadttheater (Bild: Bernd Müller)

Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Frei nach dem gleichnamigen Film von George Roy Hill mit Robert Redford und Paul Newman,  hat die Theatergruppe der 10. – 12. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Claudia Ried kürzlich eine witzig spritzige Gaunerkomödie auf die Bühne gebracht. Vom Charme der 30iger Jahre durchzogen und mit einem „Schuss Moulin Rouge“ gewürzt  bot „Der Clou“ vom Anfang bis zum Ende Spannung, gute Laune und beste Unterhaltung.

Das zahlreich erschienene Publikum konnte mühelos dem mit einem weißen Hut bestückten, sympathischen Kleinkriminellen Johnny Hooker durchs Stück folgen, überzeugend dargestellt von David Pickel, 10a. Dieser hatte zu Anfang unwissentlich das Mitglied einer Mafiabande übers Ohr gehauen. Daraufhin lässt der Mafiaboss Lonogan, authentisch vermittelt durch Jonathan Grothaus (Ehemaliger), zunächst Hookers Komplizen Luther ermorden und trachtet nun ihm nach dem Leben. Doch auch kleine Fische haben ihre Strategien um im großen Meer von Betrug, Macht und Geld mitschwimmen zu können. Mit viel Charme versteht es Hooker, sich die geniale Unterstützung des legendären Gaunerpärchens Henry und Sam Gondorff zu organisieren, eindrucksvoll und gekonnt dargestellt von Barbara Winkler, Q12 und Constanze Gierl, Q 11.

Gemeinsam mit ihnen und deren Freunden plant Johnny einen genialen Coup, um seinen Freund zu rächen und Lonogan um Geld und Ehre zu bringen. Bei den Freunden der Gondorff-Brüder handelte es sich  um eine Varietégruppe à la Moulin Rouge, angeführt von Henrys Liebster Belle (Lena Härteis, Q12) und ihrem süßen „Mädchen für Alles“, Louis, den Quirin Langer, Q 12 gekonnt und amüsant in Szene setzte und somit für so manchen Lacher sorgte. Nicht zuletzt damit, als er Billy (Martina Mikuta, Q11),  dem etwas tölpelig wirkenden Kumpel Hookers,  an die Wäsche wollte.

Auftaktveranstaltung im Stadttheater (Bild: Bernd Müller)

Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Die Showtruppe, die anfangs eine gewagte Tanzeinlage zu dem Lied „Lady Marmalade“ darbot, trug wesentlich zur  durchwegs heiter lockeren Atmosphäre im düsteren Gaunermilieu bei. Für die Choreographie des Tanzes zeichneten die  Schülerinnen Anna-Lena Kraus, Sarah Hepp (beide Q 11) und Meike Pfeiffer (Q 12) verantwortlich. Letztere glänzte auch als launisches, blondes Liebchen Sam Gandorffs und Sarah Hepp verkörperte ebenso gelungen die forsche Bardame Kimberly.

In den Dialogen besonders ausdrucksstark, erfrischend und keck konnten sich Antonia Schmidt, Q11, als Loraine und Hanna-Miriam Patt, Q 12, als Inspektor Snyder, von der Regisseurin sinniger Weise mit einer Frau besetzt, vortrefflich in Szene setzen und mehrmals einen Zwischenapplaus für sich verbuchen.

Ein Hingucker waren auch die drei FBI Agenten (Katharina Waal, Q11, Miriam Schrott, Q12 und Franziska Neuser, Q11), sowie Snyder und Hooker, welche es auf beeindruckende Weise verstanden,  durch vollen Körpereinsatz das Bild einer Autofahrt  auf zwei Holzkästen zu vermitteln.  Johanna Mehringer, Q 11,  schlüpfte gleich in zwei Rollen: Die des Charles Madock und des Mordopfers Luther. Außerdem spielte sie in den Umbauphasen Klavier. Berta Depperschmidt, Q 11, mimte die eiskalte Auftragskillerin Loretta Salino, Katharina Knab, Q12, verkörperte die Bardame Janet.  Und nicht zuletzt ist Alexandra Jehlicka, Q 12, zu erwähnen, die als muskelbepackte und findige rechte Hand Lonogans auftrat.

Auftaktveranstaltung im Stadttheater (Bild: Bernd Müller)

Auftaktveranstaltung im Stadttheater
(Bild: Bernd Müller)

Dank all der spielfreudigen und inspirierten Darsteller konnte das Publikum eine heitere Krimikomödie erleben, bei der das Thema „Rache“ ansprechend verpackt herüberkam, mit überraschenden Wendungen den Zuschauer in die Irre führte, die großen Themen Liebe und Tod nicht ausließ und es somit spannend bis zum Schluß machte.

Ein echter Glanzpunkt für die Oberstufe des GMG und nicht zuletzt der Verantwortlichen Claudia Ried zu verdanken, die mit viel Theatererfahrung und Ideenreichtum bei der Wahl der zahlreichen Stilmittel uns allen einen vergnüglichen Abend bescherte.

Als am Ende der weiße Hut Johnny Hookers ins Publikum flog, dankte dieses allen Mitwirkenden mit einem langanhaltenden Applaus.

 

Susanna Rosemann (EG)

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