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Romy & Julia – keine Tragödie

[EG, 14.03.2024] Zwei Häuser – beide gleich im Ansehen… Ach, Shakespeare ist doch recht sperrig, oder? So wurde aus einer Tragödie mit mehreren Toten und nicht enden wollendem Streit ein Theaterstück über die Freundschaft mit lustigen, aber auch ruhigen Momenten. Ohne Blut!

Luise Mußemann verstand es, das Publikum zunächst über die Verhältnisse aufzuklären: Die Capulets sind reich und “tragen die Nase ziemlich weit oben” und die Montagues sind zwar “die coolere Gang”, aber “nicht hellste Kerze auf der Torte”. Beide müssen sich im Hinterhof eine Wäscheleine teilen, die oft Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen der Montague-Gang (Patrick Badewitz, Daria Lutytska, Claire Sauer) und der Capulet-Verwandtschaft (Emily Cole, Aaron Prigmore) wird. Auch der Hausmeister der beiden Häuser (Arthur Taach) und die Putzperle der Capulets (Emilia Lampe) sind sich anfangs noch gar nicht grün, kommen sich aber bei einem Sekt langsam näher. Im Zentrum steht Julia Capulet (Emelie Merkel), die mit dem modeverrückten Paris (Philipp Taach) ein Jahr nach Frankreich soll. Kurz vor ihrer Abfahrt trifft sie nachts auf Romy Montague (Celine Schanderl) und beide verstehen sich auf Anhieb. Doch als Julias Schwester Amely (BaoLu Tang) die beiden entdeckt, geht der Streit zwischen den beiden Vätern (Vinzenz Ram, Max Fruntke) und den beiden Müttern (Franziska Soukup, Lina Weigert) von neuem los. Als Julia erfährt, dass Romy ins Internat gesteckt wurde und beide vergessen haben, ihre Handynummern auszutauschen, kommt Julia an ihren Tiefpunkt. Doch “es muss doch nicht immer einer gleich sterben, bevor was passiert” und so verstehen die Eltern, was sie ihren Kindern durch die fehlende Versöhnung eigentlich antun. Als beide ihren Stolz überwinden, können die Familien endlich Frieden schließen.

Die Theatergruppe unter der Leitung von Elisa Romfeld freute sich sehr über das gut besuchte Stück und die Spendenbereitschaft!

Elisa Romfeld, Spielleiterin am Erasmus-Gymnasium

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