[07.07.2022/FXvS] „Die verwunschene Krähe“ – Märchen frei nach Franz Xaver von Schönwerth
Bei moderaten Temperaturen kam am 7.7. das Stück „Die verwunschene Krähe“ nach Franz Xaver von Schönwerth in der gleichnamigen Realschule zur Aufführung, bei der die Zuschauer mit in eine geheimnisvolle Märchenwelt genommen wurden.
In einer Art Prolog machte die Gruppe „Theaterfieber“ mit chorischem und rhythmischen Sprechen und in unterschiedlichen Bildern das Thema des Abends deutlich: Krähen können Glücksbringer, aber auch Unglücksboten sein. Mit einer überdimensionalen Krähe, die aus allen Darstellern gebildet wurde, flog man auch schon mit in die erste Szene!


Fotos von der Auftaktveranstaltung am 29.03.2022 im Stadttheater Amberg
Als eine Krähe (Laura Wagner) nach drei Jahren den schlafenden König (Sarah Lehner) erlöst, fragt dieser voller Dankbarkeit, was er ihr Gutes tun könne. Die Antwort lautet, er wolle eine seiner Töchter zur Frau! Um die Krähe auch optisch präsentieren zu können, wird auch noch ein Selfie geschossen und im Anschluss den Töchtern gezeigt. Diese reagieren unterschiedlich auf die Geschichte des heimkehrenden Vaters: „Strange“ findet die eine Tochter das, und die drei älteren (Karolina Golcer, Anna Moosburger, Lara Koller) quittieren das Krähen-Foto mit der Aussage „Den Vogel, nein, niemals!“. Nur die jüngste Schwester Rosalinde (Jasmin Hackl) scheint ihr Herz an den geheimnisvollen Vogel verloren zu haben.
Nachdem die Krähe die vier Schwestern auf ihr Schloss gebracht hat, dürfen diese sich dort uneingeschränkt umsehen – bis auf das rote Zimmer! Doch Verbote ziehen die Damen magisch an und bald bemerken die drei älteren Schwestern, dass die Jüngste mit der scheinbar verwandelten Krähe, die nun ein schöner Prinz ist, gemeinsam speist! Skandal! Hierbei werden geschickt die Würfel auf der Bühne so gedreht, dass sie immer eine neue Kulisse mit andersartigen Motiven ergeben.
Die Verbindung zu der Krähe ist jedoch für Rosalinde mit einer Aufgabe verbunden: Sie muss sich als Bettlerin verkleiden und die erstbeste Arbeit annehmen, die ihr angeboten wird, damit die Krähe erlöst wird. Auf einem Schloss, auf dem der Prinz von der Königin (Sabrina Smith) und dem König (Sofia Meremjanov) schon seit Jahren vermisst wird, muss sie sich in der Küche bewähren. Doch das geht erst einmal schief, da sie von dem dortigen Küchenmädchen (Jessica Schwinger) falsch beraten wird. Erst nachdem sie mit der Feder der Krähe jegliche Speisen und Desserts aufgeschrieben hat, werden diese alle real und die Diener (Waleria Frescher und Karolina Golcer) haben alle Hände voll zu tun beim Servieren!
Als Rosalinde der Krähe, die oftmals majestätisch mit ihren Flügeln (Elisabeth Ullmann, Aleandro Mayer) über die Bühne schwebt, danken will, erfolgt das überraschende Ende des Märchens: Die Krähe bzw. der verzauberte Prinz ermordet Rosalinde!
Ein wiederholt chorisches Sprechen bildet erneut den Rahmen des Märchens: Man weiß nie, ob Krähen nun Todesboten oder Glücksboten sind!
Brigitte Bodensteiner bedankte sich am Ende herzlich bei ihrer Gruppe und bei den Ton- und Lichttechnikern (Jonas Schenzel, Niklas Giedl, Luca Kálmán) und bekam für diese gelungene Aufführung zusammen mit den DarstellerInnen donnernden Applaus!
Elisa Romfeld, Spielleiterin am Erasmus-Gymnasium